XX. BOL-Drill Wochenende 2014

in Mindelheim

XX. BOL-Drill Wochenende 2014 in MindelheimZum XX. BOL-Drillwochenende vom 25. bis 27. April 2014 machten sich 33 Mitglieder aus 7 verschiedenen Gruppen der Herzogstadt am Freitag auf den Weg nach Mindelheim. Die zentrale Lage im süddeutschen Raum und die verkehrsgünstige Anbindung, etwa 2 km von der Autobahnabfahrt, ließen insgesamt mehr als 430 Landsknechte und Trossgefolge zusammenkommen. Erstaunlich ist die Anzahl von 85 Personen, die zum ersten Mal an einem BOL-Drill teilnahmen. Natürlich waren auch die Herkunftsländer wieder bunt gemischt. Neben den vielen deutschsprachigen Gruppen aus Österreich und Deutschland, waren auch Gruppen aus der französischen Schweiz, Belgien, Italien und Tschechien angereist. Alle Waffengattungen vom Spießer über Hellebardiere, Feuerwaffen, Blankwaffen, Bogenschützen bis zu Reiterei, Spiel und Troß waren vertreten.

XX. BOL-Drill Wochenende 2014 in MindelheimDer Aufbau des großen Heerlagers erfolgte am Freitag bei strahlendem Sonnenschein. Auch am Samstag, dem ersten Übungstag, war es überwiegend sonnig und von den Temperaturen her, auch unter Rüstung und Gambeson relativ angenehm. Beim morgendlichen Appell am Alarmplatz, wurde in die einzelnen Waffengattungen aufgegliedert und Konrad Fuchs von Castra Equitis wurde als neuer Hauptmann der Reiterei vorgestellt. Danach zogen die Gruppen auf eine benachbarte, große Wiese für die verschiedenen Übungen. Da sich dieses Übungsfeld aber nur wenige hundert Meter neben der Autobahn befand, kam es zu einem lustigen Ereignis. Nachdem die 7 Kanonen und Geschütze abgefeuert wurden, fuhr ein Sattelzug auf der Autobahn langsamer und kam auf dem Pannenstreifen zum Stehen. Der Fahrer stieg aus und kontrollierte sorgfältig die Bereifung an seinem LKW. Als die Kanonen erneut abgefeuert wurden, erschrak der Fahrer, drehte sich um und schüttelte verdutzt den Kopf. Dann stieg er wieder in sein Fahrzeug und fuhr weiter. Insgeheim dürfte er aber froh gewesen sein, dass nicht seine Reifen, sondern die Geschütze von „so ein paar Narrischen“ der Grund des lauten Knalls waren. Das ganze Spektakel wurde natürlich von lautem Lachen und Gejohle der Gruppen begleitet.

XX. BOL-Drill Wochenende 2014 in MindelheimHinter dem Zeltlagerplatz, der von einer großen Schiessanlage umgeben ist, war auch ein aufgelassener BMX-Hindernissparcour. Dieser wurde im Lauf des Vormittags vom Fähnlein Kern in Beschlag genommen und mit alten Sprungschanzen und anderen Holzteilen verbarrikadiert und gesichert. Am Nachmittag kam es dort dann zu Verteidigungs- und Angriffsübungen an denen alle Fähnlein beteiligt waren. Es war für alle eine extreme Herausforderung, in einer solch unwegsamen und hügeligen Umgebung zu kämpfen. Besonders die Langwaffen wie Spieße und Hellebarden taten sich schwer, da sie ja eigentlich für die Masse einer Feldschlacht konzipiert sind. Die willkommene Abwechslung machte aber offensichtlich jedem viel Spaß und der Begriff „Sandkastenspiele“ wurde geprägt. Am meisten Arbeit hatten aber die Bogenschützen, die ihre Pfeile in dem überwucherten und unübersichtlichen Gelände kaum wieder fanden. So mancher Landsknecht wurde aber auch von Ameisen und Brennnesseln „schwer verwundet“. Herr von Frundsberg (der Darsteller von Mindelheim) besuchte mit seiner Leibgarde das Heerlager und fiel einem hinterlistigen Attentat zum Opfer. Dies führte zu einer Durchsuchung des Heerlagers durch den Profoss und den Stockknechten. Die Delinquenten wurden sichergestellt und werden beim nächsten Drill gerichtet.

XX. BOL-Drill Wochenende 2014 in MindelheimAm Samstagabend setzte dann der angekündigte Regen ein und die Temperaturen fielen rasant. So manches Zelt konnte dem Regen nicht standhalten und ließ seine Bewohner und Einrichtung nicht im Trockenen. Trotzdem war die Stimmung beim Appell am Sonntagmorgen noch gut. Nach Fähnlein geordnet, ging es nochmals ins Feld zum gemeinsamen Üben. Da der Wind und der immer noch andauernde Regen, den tapferen Landsknechten aber sichtlich zusetzten, wurde nach dem Mittagessen beschlossen, den Drill zu beenden. Der inzwischen aufgeweichte Boden machte es später auch nötig, dass so manches Auto kräftig angeschoben werden musste, um den Zeltplatz zu verlassen.

Sehr lobenswert waren die Organisation und die Verpflegung durch das Fähnlein Frundsberg aus Mindelheim.

Heimo Novak
Bilder: Verena Neupauer

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